Wer in Europa unterwegs ist (zuerst willkommen), und dann merkst du schnell: Kaffee ist hier nicht einfach nur ein Getränk, das man während des Bob Casino Spiels trinkt. Er ist ein Teil des Alltags, ein kleines Ritual, manchmal sogar eine Art soziales Statement. In vielen Städten gehört der Besuch eines Cafés genauso zur Kultur wie ein Museum oder ein historischer Platz. Aber die Unterschiede von Land zu Land sind groß – und genau das macht die europäische Café-Kultur so spannend.
Italien: Der schnelle Espresso
In Italien geht es beim Kaffee oft um Geschwindigkeit. Der Espresso wird meist im Stehen an der Bar getrunken. Kein langes Sitzen, keine überladene Karte – einfach starker Kaffee, schnell serviert. Viele Italiener trinken mehrere kleine Espressi am Tag, oft zwischen Terminen oder auf dem Weg zur Arbeit. Wichtig: Cappuccino gibt es hier fast nur morgens. Wer nach dem Mittag einen bestellt, outet sich sofort als Tourist.
Frankreich: Kaffee mit Croissant
In Frankreich ist das Café oft auch ein Ort zum Beobachten. Paris zum Beispiel ist berühmt für seine Straßencafés, wo man draußen sitzt, ein Café au Lait trinkt und das Treiben betrachtet. Der Kaffee wird hier oft milder serviert, manchmal auch in einer großen Tasse oder Schale.
Dazu gehört fast immer ein kleines Frühstück – Croissant oder Pain au Chocolat. In Frankreich ist das Café nicht nur ein Treffpunkt, sondern auch eine Bühne fürs Leben.
Österreich: Kaffeehaus mit Tradition
In Wien ist das Kaffeehaus eine Institution. Hier geht es nicht nur um den Kaffee selbst, sondern um Atmosphäre, Geschichte und Gelassenheit. Man kann stundenlang an einem Tisch sitzen, Zeitungen lesen oder Gespräche führen, ohne dass jemand drängt, etwas Neues zu bestellen.
Die Wiener Kaffeespezialitäten haben eigene Namen: Ein „Melange“ ähnelt dem Cappuccino, der „Einspänner“ ist Kaffee mit Schlagobers, und ein „Kleiner Brauner“ ist ein klassischer Mokka mit Milch.
Portugal: Starker Bica
In Portugal heißt der Espresso oft „Bica“. Er ist stark, klein und wird fast immer mit Zucker getrunken. Viele Portugiesen beginnen ihren Tag im Café, bevor sie zur Arbeit gehen. Das Ritual ist kurz, aber wichtig – es geht um einen Moment der Ruhe am Morgen.
Neben dem Kaffee sind die kleinen süßen Teilchen wie „Pastéis de Nata“ ein Muss.
Spanien: Kaffee zu jeder Tageszeit
In Spanien ist Kaffee allgegenwärtig – vom „Café con Leche“ am Morgen bis zum „Cortado“ am Nachmittag. Der Cortado ist Espresso mit einem kleinen Schuss Milch, perfekt für eine kurze Pause. In Bars wird Kaffee oft genauso selbstverständlich serviert wie Bier oder Wein. Besonders in südlichen Regionen ist der Kaffee am späten Abend keine Seltenheit, oft nach einem späten Dinner.
Skandinavien: Fika
In Schweden, Norwegen und Finnland geht es nicht nur um Kaffee, sondern um „Fika“ – eine Pause, die man mit Kollegen, Freunden oder Familie verbringt. Meist gehören Gebäck oder kleine Snacks dazu. Hier trinkt man eher Filterkaffee als Espresso, und oft in großen Tassen. Es geht weniger um Schnelligkeit, mehr um Gemeinschaft.
Und natürlich Deutschland: Kuchen und Kaffee
Hier ist der „Kaffee und Kuchen“-Nachmittag ein Klassiker. Besonders am Wochenende trifft man sich mit Familie oder Freunden zu dieser Kombination. Deutsche Cafés bieten oft eine große Auswahl an Kuchen, Torten und Gebäck. Der Kaffee selbst ist meist Filterkaffee oder Milchkaffee, und die Atmosphäre reicht vom schicken Stadtcafé bis zur gemütlichen Konditorei.
Cafés in Europa sind nicht nur Orte, um etwas zu trinken. Sie sind Treffpunkte, Arbeitsräume, Inspirationsquellen. Manche Menschen schreiben hier Bücher, andere führen Geschäftsmeetings oder lernen für Prüfungen. Die Kultur hängt oft mit der Mentalität des Landes zusammen: In südeuropäischen Ländern ist das Café oft laut, lebendig und voll. In Nordeuropa ist es ruhiger, manchmal fast meditativ.
Und wenn du diesen Artikel lesen und verstehen kannst, dann hast du eine große Chance, als Lokal dein Kaffeebestellung zu machen. Viel Spaß!